Das Thema Corona beherrscht seit rund 2 Jahren die Schlagzeilen weltweit und die damit einhergehenden Schwierigkeiten sind unbestritten. Dennoch sind schwierige Zeiten auch oft ein Startpunkt für die persönliche und professionelle Weiterentwicklung. Genau das beobachten wir gerade bei unserem Team in Uganda!

Der Anfang der Pandemie stellte die lokalen Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Bislang waren sie es gewohnt, dass rund die Hälfte des Jahres Vereinsvorstände vor Ort waren; allen voran die Vorsitzende Anne Grothe. Durch den Corona-Lockdown musste ihr Aufenthalt im Frühjahr 2020 kurzfristig abgebrochen und die personelle Unterstützung vor Ort für lange Zeit eingestellt werden. Der Schreck über diese neue Situation war auf beiden Seiten groß!

Nachdem der erste Schock verdaut war, erwachte der Kampfgeist; und zwar sowohl bei dem Vereinsvorstand und den Mitgliedern als auch bei den ugandischen Mitarbeitern Helen und Stevie. Sie waren entschlossen, die lokale Vereinsarbeit als verlängerter Arm des Vorstandes in der Krise sicherzustellen. Helen hatte die organisatorischen und betreuerischen Aufgaben bereits einige Zeit als Assistentin des Odissa-Charles Vereins kennengelernt. Stevie war als Koch des Birungi-Projektes bestens mit Einkaufskalkulationen vertraut und hat seine Führungsqualitäten als Chef der Askaris (Sicherheitskräfte) des Birungi-Projektes und des Odissa-Charles Hauses bewiesen.

Interkontinentale Zusammenarbeit per Video-Call

Zunächst wurde das Team mit Harriet verstärkt, die durch ihre langjährige Tätigkeit in der Tourismusbranche für jede Person die richtige Ansprache und jedes Problem eine Lösung findet. Die bekannten und auch viele neue Aufgaben wurden sinnvoll zwischen Harriet, Helen und Stevie aufgeteilt. Alle drei nahmen ihre neuen Verantwortlichkeiten motiviert an. Die Zusammenarbeit mit dem Vereinsvorstand per Videocall war zum Glück bereits vor Pandemiebeginn erprobt, da sich Phasen intensiver Kooperation vor Ort schon immer mit Phasen abwechselten, in denen die aktuelle Situation und der Aufgabenstatus per WhatsApp-Video Call besprochen wurde.

„Wenn ich heute den Teamcall starte, sitzen die drei Musketiere schon bereit und zwar alle „bewaffnet“ mit Notizblock und Stift. Systematisch werden die Aufgaben der letzten Besprechung und der aktuelle Status vorgetragen und neue Aufgaben für die nächste Woche notiert“, berichtet Anne, „es ist ein riesiger Unterschied zu den weniger formellen Teambesprechungen, die wir sind vor Ort abgehalten haben.“

Preissteigerungen, Kalkulationen und Vereinskinder

Eines der aktuell wichtigen Themen sind die signifikanten Preissteigerungen in Uganda, die ständig neue Kalkulationen erfordern. Aber auch Probleme einzelner Kinder, der Bedarf für neue Anschaffungen oder Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge werden besprochen und terminiert. Die klaren Strukturen sorgen nicht nur für eine schnellere Bearbeitung der Aufgaben, sie helfen den Teammitgliedern auch, die eigenen Leistungen viel klarer zu sehen und Unstimmigkeiten untereinander zu vermeiden. So ist jedes einzelne Teammitglied, aber auch das Team als Ganzes in der Corona Krise über sich hinausgewachsen.

„Die tolle Entwicklung der Teammitglieder und die konzentrierte Zusammenarbeit in den WhatsApp Calls sind wirklich eine Freude!“ schwärmt Anne, die bereits wieder vor Ort ist. „Aber dennoch habe ich mich ganz besonders über das erste persönliche Meeting mit dem Team gefreut. Die Struktur wollen wir auf jeden Fall beibehalten! Bei unserem Wiedersehen noch vielen Wochen haben wir aber auch die Gelegenheit für zwanglosen Smalltalk genutzt. Denn bei aller Professionalisierung unserer Vorgehensweisen dürfen die soziale Komponente und die persönlichen Beziehungen nicht leiden!“