„Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“, soll schon Arthur Schopenhauer gesagt haben. Vielen Menschen in Uganda fehlt es jedoch nicht nur an Geld, sondern auch an grundlegenden Kenntnissen über einen gesundheitsfördernden Lebensstil. Dem wollen wir entgegenwirken. Mit vier Gesundheitsschulungen haben wir kürzlich einen wichtigen Schritt gemacht.
Die Gesundheit unserer „Schützlinge“ liegt uns sehr am Herzen. Denn nur gesunde Kinder haben die Chance auf einen guten Schulabschluss, und nur gesunde Eltern können ein eigenes Einkommen erwirtschaften und sich um ihre Familien kümmern.
Seit vielen Jahren setzen wir uns auf vielfältige Weise für die Gesundheit der von uns unterstützten Menschen ein. Wir organisieren alle wichtigen Impfungen, leisten mit Nahrungsspenden einen Beitrag zur besseren Ernährung und übernehmen im Notfall auch die Kosten für lebensrettende Behandlungen, Operationen oder Kaiserschnitte. All das ist wichtig; oft sogar überlebenswichtig! Doch um die Lebenssituation langfristig zu verbessern und die Ausgaben im medizinischen Bereich zu senken, müssen wir vor allem die Zahl der Krankheits- und Notfälle verringern.
Viele Erkrankungen, mit denen die Menschen völlig entkräftet zu uns kommen, wären vermeidbar – etwa Harnwegsinfektionen durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Lebensgefährliche Notfälle entstehen häufig durch eine zu späte Reaktion auf Symptome oder durch falsche Medikamentenanwendung. Deshalb möchten wir die Menschen befähigen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten mehr Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.
Gesundheitsschulungen – Vertrauen in lokale Kompetenz
Obwohl wir uns immer viel Zeit für Gespräche mit Erkrankten nehmen, haben wir oft erlebt, dass unsere Ratschläge nicht umgesetzt wurden. Einige UganderInnen zweifelten offenbar daran, dass unsere europäischen Sichtweisen zu ihrem Alltag passen. Daher suchten wir schon länger nach einer lokalen Fachkraft, die uns bei der Gesundheitsvorsorge unterstützt und fanden sie schließlich in Schwester Mary vom Health Center Bukaya.
Kürzlich leitete Schwester Mary die erste Schulungsreihe zu den Themen Gesundheit, Hygiene und Ernährung für vier verschiedene Gruppen. Teilgenommen haben sowohl die unterstützten Kinder unterschiedlicher Altersgruppen als auch ihre Familien und unsere lokalen Teammitglieder. Je nach Alter setzten die Schulungen unterschiedliche Schwerpunkte – vom gründlichen Händewaschen über hygienische Nahrungszubereitung bis hin zum richtigen Umgang mit Medikamenten.
Die Kurse stießen auf großes Interesse, und in der vertraulichen Atmosphäre wurden viele Fragen gestellt – auch zu sensiblen Themen. So wollte beispielsweise ein Jugendlicher aus der Gruppe der größeren Jungen bzw. jungen Männer wissen, wie Kondome richtig angewendet werden.
Schnelle Lösung für ein überraschendes Problem
Besonders offen zeigten sich die jüngsten Kinder. Dabei kam ein Problem zur Sprache, mit dem wir nicht gerechnet hatten: Ein Kind fragte, wie man sich auf der Schultoilette den Po sauber machen solle, wenn kein Papier vorhanden sei. Als Schwester Mary uns davon berichtete, waren wir überrascht und verärgert, denn tatsächlich zahlen wir für Toilettenpapier. Nach Rücksprache mit der Schule konnten wir das Problem jedoch schnell lösen: Die Kinder bringen nun ihr eigenes Papier mit und achten gut darauf.
Der Weg zu mehr Gesundheitsbewusstsein ist lang, und die Umsetzung im Alltag bleibt eine Herausforderung. Doch wir sind überzeugt, dass wir mit den Schulungen einen wichtigen Schritt gemacht haben und dass der Einsatz von Schwester Mary wesentlich dazu beiträgt, Vertrauen aufzubauen. Wir danken ihr herzlich für ihre großartige Unterstützung und werden auch weiterhin gemeinsam an gesundheitsfördernden Maßnahmen arbeiten!

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