Gleich fünf Mal hatten wir Gelegenheit uns während des letzten Aufenthaltes in Uganda von Herzen zu freuen; nämlich über die Treffen mit unseren fünf frischgebackenen Auszubildenden. Alle sind glücklich, hochmotiviert und sehr stolz auf ihre ersten Schritte ins Berufsleben.
Uganda hat eine der jüngsten Bevölkerungen weltweit. Folglich drängen viele junge Menschen auf einen sehr begrenzten Arbeitsmarkt. Offiziell ist die Arbeitslosenquote mit um die 3% sehr niedrig. Anstellungsverhältnisse, die einen sicheren Lebensstandard bieten, finden aber nur wenige Menschen. Ohne eine gute Ausbildung gibt es nur Jobs, mit denen man sprichwörtlich zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel erwirtschaftet. Umso glücklicher sind wir, dass wir gemeinsam mit den letztjährigen Schulabgängern hervorragende Ausbildungsplätze gefunden haben.
Die Ausbildung verläuft in Uganda ähnlich wie in Deutschland. Theoretischer Unterricht und praktische Einsätze wechseln sich ab. Während Auszubildende in Deutschland in der Regel Vergütungen erhalten, ist die Berufsausbildung in Uganda kostenpflichtig. Oft ist es auch erforderlich, in den Ausbildungsinstituten zu leben, wodurch weitere Kosten entstehen. Unsere Unterstützung endet daher nicht mit dem erfolgreichen Schulabschluss!
Fröhliche Treffen mit glücklichen Auszubildenden
Drei junge Frauen und zwei junge Männer haben im letzten Jahr die Schule beendet (Realschulabschluss) und gemeinsam mit uns und den schulischen Karriereberatern die weiteren Schritte diskutiert. Innerhalb der Odissa-Charles Community haben sie bereits wunderbare Vorbilder, die den Schritt ins Berufsleben schon geschafft haben. Entsprechend motiviert sahen alle einer Ausbildung entgegen. Dank finanzieller Unterstützung und guter Beziehungen unseres Vereins besuchen sie inzwischen anerkannte Institute, in denen sie zum Maurer, zur Sekretärin, in der Krankenpflege und im Hotel- und Restaurantmanagement ausgebildet werden.
Einige Wochen nach Ausbildungsantritt haben wir die jungen Menschen in ihren Ausbildungsstätten besucht, um zu erfahren, wie der Eintritt in den neuen Lebensabschnitt geglückt ist. Dort erlebten wir pure Freude, die sich von den frischgebackenen Azubis sofort auf uns übertragen hat. Überall wurden wir aufgeregt erwartet und stolz bis in die letzten Winkel der jeweiligen Einrichtung geführt. Unterrichtsräume, Schlafsäle, Außenanlagen; alles wurde enthusiastisch präsentiert und kommentiert. Und selbstverständlich wurden wir auch jeder Lehrkraft vorgestellt, die unsere Wege kreuzte.
Edmond, der eine Ausbildung zum Maurer macht, zeigte uns seine neu erworbenen handwerklichen Fertigkeiten auf einer Baustelle. Joan und Loyce sind begeistert über ihre ersten Erfahrungen im Sekretariat bzw. in der Krankenpflege. Marcy und Lawrence, die sich für Hotel- und Restaurantmanagement entschieden haben, führten uns durch das Crested Crane Institut. Hier trafen wir auch John, der mit finanzieller Unterstützung unseres Vereins bald seine Ausbildung als Safari Guide abschließen wird. Neu-Azubi Lawrence hat bereits sehr konkrete Vorstellungen für seinen Weg in der Gastronomie. Er sieht seinen Schwerpunkt in der Küche. Immer, wenn er uns Birungi Guesthouse besucht, geht dem Küchenteam eifrig zur Hand. Die Schürze trägt er dabei auf eigenen Wunsch und mit großem Stolz!
Mit finanzieller und emotionaler Unterstützung zum Erfolg!
Die Gespräche mit den Auszubildenden haben uns sehr beseelt, denn wir haben dadurch sehr eindringlich erlebt, dass unser langjähriger Einsatz vor Ort Wirkung zeigt. Aber wir haben auch gespürt, wie sehr diese jungen Menschen nicht nur unsere finanzielle Unterstützung, sondern auch unsere Zuwendung, unser Interesse und unsere Anerkennung brauchen. Oft kommen sie aus prekären Verhältnissen, in denen sie dies nicht erfahren können. Es ist für sie „Seelenbalsam“, ihren Stolz durch uns gespiegelt zu sehen!
Regelmäßige Besuche in den Instituten sind also wichtig für die „Berufsstarter“. Zudem ermöglichen sie uns Einblicke in die Qualität der Ausbildung und vermitteln Sicherheit; sowohl für die Auszubildenden als auch für die Institutsleitung. So schaffen wir eine gute Basis für den Erfolg der laufenden Ausbildungen, aber auch für die nächsten Schulabgänger, die in diesem Jahr eine Ausbildung starten werden. Auch für diese jungen Menschen werden wir uns viel Zeit nehmen, um ihre Wünsche und Erwartungen zu verstehen und geeignete Ausbildungsplätze mit ihnen zu finden.
Die Begeisterung unserer fünf „Neu-Azubis“ hat uns viel Energie für die kommenden Herausforderungen gegeben! Entsprechend blicken wir zuversichtlich auf die zukünftigen Entwicklungen der Kinder und jungen Menschen innerhalb der Odissa-Charles Community und danken allen Unterstützer:innen, die diese erfreulichen Fortschritte ermöglichen!
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