In unserem kleinen aber feinen Birungi-Kindergarten, den wir im Oktober 2016 eröffneten, haben nwir mittlerweile 16 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren.

Es war mir von Beginn an wichtig, dass die Gruppe Jungen und Mädchen, aber auch unterschiedliche Backrounds hat.

Damit meine ich, dass es „normale“ Familien gibt, Alleinerziehende, Kinder aus Oma-Häusern, gemischte Familien, Einzelkinder oder mit vielen Geschwistern, Arme und Reiche.

Sechs unserer Kinder kommen aus extrem armen Verhältnissen und leben bei Verwandten. Eine junge Mutter ist alleinerziehend und lebt vom Altkleiderverkauf.

Die anderen fünf Kinder leben bei älteren ugandischen Frauen, die sich verantwortlich fühlen, aber nicht unbedingt tatsächliche Verwandtschaft sind.

Das muss man sich einmal vorstellen: Wir hier in unseren geregelten und durchorganisierten Strukturen bekommen mal eben Kinder geschickt oder nehmen sie sogar freiwillig auf.

Möglich wäre das hier und viel einfacher als in Uganda, wo die Existenzangst an der Tagesordnung ist (keine Arbeit, keine sichere Arbeit, Krankheiten, Schulgeld, teure Nahrung, teure Kleidung, keine staatliche Unterstützung).

Diese sechs Kinder kamen nun also nach einem ausführlichen Angehörigengespräch zu uns. Sie waren anfangs überrascht, irritiert und überfordert – kein Schlagen und Schreien, liebevolle und konsequente Führung, Erfahrungen sammeln in völlig neuen Bereichen:

– Farben und Pinsel, Papier nutzen und Scheren
– Bücher anschauen und Geschichten zuhören
– sich anstellen, Hände waschen, Nase putzen, nichts zerstören
– antworten und Strukturen lernen
– am Tisch sitzen und essen
– lernen (rechnen, schreiben, lesen, singen)
– Englisch lernen

Wenn die Kinder zu uns kommen, denke ich manchmal, das wird dieses mal nichts…oh je, wie soll das gehen?

Und nach vier Wochen, siehe da, kommt das Kind fröhlich durchs Tor hinein und rennt zum Kindergarten um Erzieherin und Freunde zu begrüßen.

Das sind die glücklichsten Augenblicke!