Nachrichten aus Uganda schaffen es nur sehr selten in die europäischen Medien und erst recht nicht in aktuelle Sendungen wie die Tagesthemen. Am 8. Januar war es jedoch soweit! Die Tagesthemen berichteten über die bevorstehende Öffnung ugandischer Schulen nach fast 2 Jahren Corona Lockdown und die generelle Bildungskatastrophe, die sich durch die lange Schulschließung noch mehr zugespitzt hat.

Die Situation für die Kinder und Jugendlichen im Land ist mehr als besorgniserregend. Selbst die ugandische Regierung rechnet damit, dass mindestens 30% der Schülerinnen und Schüler nicht mehr in die Schule zurückkehren. Umso glücklicher waren wir, dass 100% der von uns unterstützten Kinder erwartungsvoll und mit frisch gewaschener Schulkleidung am ersten Schultag bereitstanden. Und zwar über alle Altersgruppen hinweg – von den Kindergartenkindern, über die Grundschüler bis hin zu den jungen Erwachsenen, die die Secondary School abschließen wollen.

Die Rückkehr aller Kinder zur Schule ist ein guter Grund für strahlende Gesichter, sowohl bei den Kindern als auch bei allen Sponsoren. Sie ist aber auch das Ergebnis eines Kraftaktes während der letzten 2 Jahre. Durch intensive Gespräche und finanzielle Corona-Unterstützung von Familien, die ihr Einkommen verloren haben, konnten wir verhindern, dass Kinder als Arbeitskräfte aufs Land geschickt wurden. Keines der bereuten Mädchen wurde schwanger oder zwangsverheiratet und kein Elternteil oder Kind ist aus Not in die Kriminalität abgerutscht. Eine echte Erfolgsgeschichte!

Dank der verschiedenen Bildungsinitiativen, die wir während des Lockdowns umsetzen konnten, sind wir zuversichtlich, dass wir die Erfolgsgeschichte fortsetzen können. Unsere ugandische Mitarbeiterin Harriet hat seit der Öffnung bereits Gesprächstermine in Schulen wahrgenommen, die von einigen unserer Kinder besucht werden. Erwartungsgemäß benötigen insbesondere die jüngeren Kinder etwas Zeit, um zur Schuldisziplin zurückzufinden. Alle Kinder sind aber sehr glücklich, dass sie nun endlich der oft lähmenden Langeweile des Lockdowns entfliehen und wieder gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden lernen dürfen.

Auch die Lehrerinnen und Lehrer hat Harriet als sehr motiviert wahrgenommen. Sie möchten die Bildungsdefizite möglichst schnell aufarbeiten. Durch den ständigen engen Austausch mit den Schulen, haben wir die Möglichkeit, individuelle Probleme schnell zu erkennen und gezielte Fördermaßnahmen anzustoßen. So werden wir die Kinder bestmöglich dabei unterstützen, die Versäumnisse der letzten zwei Jahre aufzuholen und die geplanten Schulwechsel oder Abschlüsse zu erzielen.