Als grüne Perle Afrikas wird Uganda oft bezeichnet. An der Schönheit können sich aber nur wenige Uganderinnen und Ugander erfreuen. Ein großer Teil der Bevölkerung kämpft ständig ums Überleben. Nahezu täglich bitten Menschen an unserem Tor um milde Gaben. Es ist sehr belastend, diese abweisen zu müssen, weil die Mittel begrenzt sind. Dennoch halten wir an unserem Ziel fest, insbesondere Kinder und alleinerziehende Mütter langfristig in ihrer Entwicklung und Ausbildung zu unterstützen, anstatt sporadisch Almosen zu verteilen. Die guten Entwicklungen der letzten Monate zeigen, dass unser nachhaltiges Konzept aufgeht.

Ermutigende Erfolge in der Erwachsenenbildung

Eine langjährige Mitarbeiterin des Birungi Kindergartens hat erfolgreich eine umfassende Fortbildung abgeschlossen. Als „Head Teacher“ kümmert sie sich nun noch qualifizierter um die Förderung der Kleinsten. Zwei junge Frauen haben inzwischen ihr Catering-Zeugnis in der Tasche. Barbara, die bereits während ihres Praktikums im Birungi-Guesthouse zu 100% überzeugen konnte, wird dort die Betreuung der Gäste übernehmen. Gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin suchen wir ebenfalls eine passende Stelle. Der erfolgreiche Abschluss dieser Qualifizierungsmaßnahmen erfüllt uns mit großer Freude und gibt uns finanziellen Spielraum, um weitere Menschen zu unterstützen und ihnen Hoffnung für ihre Zukunft zu geben.

Neue Perspektiven für eine hoffnungslose Familie

Wenn alleinerziehende Mütter mit HIV infiziert sind, ist es nahezu unausweichlich, dass ihre Kinder ins Elend schlittern. Umso höher ist es den Frauen anzurechnen, dass sie alle Kräfte mobilisieren, um die Familie mit Gelegenheitsjobs durchzubringen. Aber auch bei den tapfersten Müttern macht sich Hoffnungslosigkeit breit, wenn ihre ohnehin begrenzten Arbeitsmöglichkeiten der immer schwierigeren wirtschaftlichen Lage zum Opfer fallen. So begegnete uns kürzlich in der Nachbarschaft eine völlig entkräftete Frau. Ihre vier Kinder waren nur noch in Lumpen gekleidet und teilweise krank.

Zunächst haben wir für Kleidung und die Behandlung von Malaria gesorgt. Die vierjährige Tochter besucht nun den Birungi Kindergarten, wo sie lernen und spielen darf. Als sie dort kürzlicher in nasser Kleidung erschien, waren die Erzieherinnen sehr besorgt und haben Ursachenforschung betrieben. Es stellte sich heraus, dass die Mutter dank der vom Verein gespendeten Seife endlich wieder waschen konnte, das Trocknen der Wäsche aber länger dauerte als erwartet. Das Bemühen der Frau um Sauberkeit und damit letztlich auch um Würde, hat uns sehr berührt und darin bestärkt, die Familie weiter zu unterstützen und möglichst auch den älteren Kindern eine Perspektive zu geben.

Als Touristin gekommen – als Sponsorin gegangen

Ebenfalls in der Nachbarschaft trafen wir auf eine weitere alleinerziehende Mutter, die durch Typhus, Magenprobleme und den Stress des täglichen Überlebenskampfes extrem geschwächt war. Eine Gästin, die durch die Organisation Birungi Land und Leute auf authentische Art und Weise kennenlernen wollte, machte mit dieser kleinen Familie ihre erste und sehr eindringliche Erfahrung mit der großen Not. Umgehend trommelte sie aus Familie und Freunden eine Sponsorengruppe zusammen, die die Mutter, den siebenjährigen Sohn und die achtjährige Tochter nun unterstützt.

Die angeschlagene Frau hat sich inzwischen gut erholt; sowohl aufgrund der medizinischen Betreuung als auch, weil sie ihre großen Sorgen zumindest teilweise abwerfen konnte. Mit neuer Kraft konnte sie sogar eine Stelle als Köchin im Birungi Haus antreten.

Der Sohn besucht zunächst den Birungi Kindergarten und konnte sofort alle Lieder mitsingen, da er oft heimlich hinter der Mauer gesessen und den Aktivitäten gelauscht hatte. Es ist eine sehr traurige Vorstellung, dass ein Kind durch die Not derart ausgegrenzt ist. Umso mehr freuen wir uns, dass der aufgeweckte Junge dank des spontanen Engagements nun Teil der fröhlichen Kindergartengruppe ist und bald gemeinsam mit seiner Schwester die gute Grundschule St. Moses besuchen kann.

Bei allen Schwierigkeiten, denen wir täglich vor Ort begegnen, ist es immer wieder wunderbar zu sehen, wie sich scheinbar unabänderliche Schicksale plötzlich zum Guten wenden, Menschen gesünder werden und wieder neue Hoffnung schöpfen. Wir danken allen UnterstützerInnen, die uns vertrauen, dass wir ihre Spenden gewissenhaft dafür einsetzen.